Beim Herbstfest des Fördervereins wird er geehrt – Sigmaringer Landrätin Bürkle hält die Festrede
Unter dem Motto 60 Jahre Chorknaben Biberach und 30 Jahre Chorleiter Johannes Striegel hat der Freundes- und Fördervereins der St.-Martins-Chorknaben Biberach in der Schützenkellerhalle sein Herbstfest gefeiert. Festrednerin war die aus Biberach stammende Landrätin des Kreises Sigmaringen, Stefanie Bürkle .
begrüßte der Vorsitzende Frank Aßfalg die zahlreichen Besucher, Ehrengäste sowie die aktiven und ehemaligen Chorknaben und versprach einen abwechslungsreichen Abend und die ein oder andere Überraschung.
Die aktiven Chorknaben eröffneten den Abend mit dem Volkslied „Bunt sind schon die Wälder“. Zwei der älteren Sänger gewährten in der Folge einen unterhaltsamen Einblick in die diesjährige Konzertreise. Diese führte quer durch Deutschland über Frankfurt, Witten bis nach Hamburg und Bremen, ehe die Reise mit einer Zeltfreizeit nahe Kiel endete. Dank des Neun-Euro-Tickets war auch ein Tagestripp nach Sylt möglich. Als besonderes Erlebnis wird wohl in Erinnerung bleiben, dass die Chorknaben es schafften, die vor der Kirche auf Sylt campierenden Antifa-Aktivisten als Konzertgäste in die Kirche zu lotsen und sie sogar zu einem ordentlichen Batzen in die Spendenkasse zu bewegen.
Nach dem Auftritt des Chors der Ehemaligen begrüßte der Vorsitzende des Freundes- und Fördervereins, Frank Aßfalg, Festrednerin Stefanie Bürkle. Sie ist Tochter eines ehemaligen Vorsitzenden des Fördervereins, Artur Angele, Schwester von drei ehemaligen Sängern und Tante von drei aktiven Chorknaben. So hatte sie schon von Kindesbeinen an immer eine Verbindung zu den Chorknaben.
Bürkle betonte den großen Wert der Jugendarbeit, die bei den Chorknaben seit nunmehr 60 Jahren geleistet und gelebt wird. „Jeder darf hier sein Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten erfahren. Hier lernt man in jungen Jahren, Aufgaben zu übernehmen und dafür gerade zu stehen.“
Ein weiterer Höhepunkt war die Ehrung des Chorleiters Johannes Striegel, der seit 30 Jahren die musikalischen Geschicke des Chors führt. Viele dieser Jahre durfte der ehemalige Vorsitzende des Freundes- und Fördervereins, Edmund Wiest, begleiten, weshalb er die Laudatio auf Striegel hielt. Dieser habe es mit unglaublichem Händchen für die jungen Sänger, mit musikalischem Fachwissen und seiner Beharrlichkeit geschafft, aus den St.-Martins-Chorknaben einen namhaften und weit über die Grenzen Biberachs und Oberschwabens hinaus bekannten Chor zu formen.
Diese Leistung sei umso höher zu bewerten, wenn man das jugendliche Alter der Sänger sowie deren relative kurze Verweildauer im Chor vor und auch nach dem Stimmbruch berücksichtige, lobte Wiest. Unter stehenden Ovationen erhielt Johannes Striegel die Urkunde aus den Händen von Edmund Wiest. Auch Stadtpfarrer und Dekan Stefan Ruf gratulierte.
Nach dieser Ehrung bewies der Chor der Ehemaligen, ebenfalls unter der Leitung von Johannes Striegel, eindrucksvoll, dass auch nach einer aktiven Karriere bei den Chorknaben die genossene Ausbildung nicht verschwindet.
Schließlich demonstrierte die stattliche Zahl der Choristen (also die Männerstimmen des Chors) mit dem schwedischen Volkslied „Uti vår hage“ sowie den Popsongs „For the longest time“ und „Ein Haus am See“, dass die Chorknaben auch abseits der sakralen Musikliteratur zu begeistern wissen.
Zum Schluss hatte der frühere Dirigent Wolfgang Hirsch noch eine besondere Überraschung parat. Diese schlug den Bogen zum Chorknaben-Gründer Kaplan Paul Pfaff. Als der seinerzeit Biberach und damit seine Chorknaben verließ, hatte er seine Stimmgabel, die er seinen Worten zufolge immer in Biberach benutzt hatte, einem der damaligen Sänger gegeben, weil er wollte, dass die Stimmgabel in Biberach verbleibt.
Diese Stimmgabel überreichte Hirsch nun feierlich an Johannes Striegel mit den Worten: „Sieh, wie viele Herzen dir zufliegen. Aber die meisten bekommst du von mir – 440 Hertz.“