Die Biberacher St.-Martins-Chorknaben haben ihr 60-jähriges Bestehen mit einem Open-Air-Konzert im Spitalhof gefeiert. Den musikalischen Jubiläumsabend vor rund 500 Zuhörern gestalteten die Chorknaben zusammen mit befreundeten Musikgruppen.
Vor fast 60 Jahren, am 9. Dezember 1962, waren die St.-Martins-Chorknaben unter dem Namen „Pueri Cantores St. Martin“ vom damaligen Kaplan Paul Pfaff gegründet worden. Sein Ziel war es, Kinder und Jugendliche von der Straße zu holen, sie mit geistlichem Chorgesang im Glauben zu halten und ihnen eine feste Gemeinschaft zu geben. Dieses Ziel und die daraus entstandene Gemeinschaft feierten die St.-Martins-Chorknaben nun bei bestem Sommerwetter mit einem Open-Air-Konzert im Spitalhof. Das Konzert wurde von Gruppen und Ensembles gestaltet, die teils mit ehemaligen Chorknaben besetzt sind oder die eine besondere Beziehung oder Freundschaft mit ihnen verbindet.
Eröffnet wurde das Konzert von den Chorknaben mit dem schwäbischen Klassiker „Auf der schwäbschen Eisenbahn“. Darauf folgten Grußworte von Stadtpfarrer Stefan Ruf und Kulturdezernent Jörg Riedlbauer, in Vertretung für Oberbürgermeister Norbert Zeidler.
Die Chorknaben setzten das Konzert mit einer abwechslungsreichen Mischung aus modernen weltlichen Liedern von Gospels bis Shantys fort. Souverän präsentierten sie „The Wellerman“, „Kommst du mal an ein Rasthaus“, „Hey Hey Wiki“ und „Evening Rise“, gefolgt von den Spirituals „Lord I want to be a Christian“ und „Heaven is a wonderful place“.
Unter der bewährten Leitung Johannes Striegels, der die Chorknaben seit 30 Jahren leitet, überzeugten die Chorknaben mit guter Intonation und stimmigen Harmonien. Lukas Saiger, Organisatorischer Leiter des Chores und Hauptverantwortlicher für die Organisation des Open-Air-Konzerts, führte gekonnt durch das Programm.
Nach dem gelungenen Auftakt folgte das Duett Menz , Katrin und Karl-Heinz Menz. Das Duett überzeugte mit einer herausragenden Performance, unter anderem mit Andrew Lloyd Webbers „The Phantom of the Opera“, Queens „Who wants to live forever“ und „Shallow“ von Lady Gaga, begleitet von Johannes Striegel am Klavier. An diesen Programmpunkt schlossen die Knabenstimmen der Chorknaben nahtlos an. Die jüngsten Sänger hatten ein buntes Programm vorbereitet, teilweise untermalt von Choreografien. So erklangen die Stücke „Zwei kleine Wölfe“, „Die Piraten“, eine Chorversion der Titelmelodie von „Fluch der Karibik“, und der „Merrymaker-Boogie“. Für die außerordentliche Leistung wurden die Knaben mit dem Applaus der rund 500 Zuschauer belohnt. Nach den Knabenstimmen stand das nächste Duett in den Startlöchern: Das Duo Sambucca Unplugged präsentierte ein heiteres Programm, bei dem das Publikum zum Mitmachen eingeladen war.
Nach einer kurzen Pause nahmen die Männerstimmen der St.-Martins-Chorknaben auf der Bühne Platz. Mit kräftigem Tenor und Bass erklangen Stücke wie das Schwedische Volkslied „Uti vår hage“, „Haus am See“ von Peter Fox, die Wise-Guys-Coverversion von „Mad World“ und „Der Jäger Abschied“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Der Männerchor Bräschdleng stimmte, mit einem Geburtstagslied für die Chorknaben, seinen Part des Abends an. Unter Leitung Roland Webers bot der Chor eine sehens- und hörenswerte musikalische Darbietung. Die Zuschauer hörten Klassiker wie „All of you“ und humorvolle Kompositionen wie „Ich fahr mit meiner Klara in die Sahara“.
Als letzte offizielle Gruppe folgte der Chor der Ehemaligen, ebenfalls unter Leitung von Johannes Striegel. Er begann mit echten Chorklassikern, die eine Tradition im Chor haben: „Traum vom Glück” nach einem Walzer von Johannes Brahms, „Aus der Traube in die Tonne” und „Azzuro” von Adriano Celentano. Für die letzten beiden Stücke wurden die Ehemaligen durch die aktiven Männerstimmen unterstützt, stimmgewaltig erschallten die Stücke „Can’t help falling in love” von Elvis Presley, „Ische Cherubimi” ein russisch-orthodoxer Liturgiegesang, und das Stück, das die Chorknaben seit ihrer Gründung begleitet und das als Symbol für den Zusammenhalt aller ehemaligen und aktiven Chorknaben gilt: „Mnogaia Leta”.
Den Abschluss des Abends bildete das Schützenlied „Rund um mich her ist alles Freude”, gesungen vom Publikum und allen Mitwirkenden.